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Verband Deutscher Ubootfahrer e.V.

German Submariners Association

56. Internationales Ubootfahrertreffen

55. Internationales Ubootfahrertreffen
in Belgrad, Serbien

Ein Bericht von Michael Setzer, Präsident de VDU. Bilder: Copyright © 2019 Michael Setzer, alle Rechte vorbehalten. DSGVO: Die abgebildeten und im Text erwähnten Personen sind mit dieser Veröffentlichung einverstanden.


Seit 1962 gibt es internationale Treffen der Ubootfahrer und Mitglieder des VDU nehmen daran regelmäßig teil. Bisher gab es Treffen in Argentinien, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Israel, Italien, Kroatien, Österreich, Polen, Russland, Ukraine, USA, Türkei und natürlich in Deutschland. Interessierte können mehr dazu auf unserer Homepage nachlesen.

In diesem Jahr war das 56. Internationale Treffen in der serbischen Hauptstadt Belgrad. Ja, Serbien ist ein Binnenland und hat keine Küste und keine Marine. Der sehr rührige serbische Ubootfahrerverband rekru­tiert sich, wie auch die Verbände in Kroatien, Slowenien und Montenegro, aus den ehemaligen Ubootfahrern Jugoslawiens. Die Jugoslawenska Ratna Mornarica hatte drei Unterseeboote der HEROJ-Klasse, zwei Unterseeboote der SAVA-Klasse und zehn Klein-Uboote (MALA-, UNA-Klasse).

  • HEROJ, JUNAK, USKOK
    • Gebaut 1965 – 1970 in Pula, heute Kroatien
    • 1.350 tons, 64 m lang, 36 Mann, 2 Diesel, 1 Elektromotor, 16 kts, 6 Bug-Torpedorohre 533 mm
  • SAVA, DRAVA
    • Gebaut 1975 – 1984 in Split, heute Kroatien
    • 964 tons, 56m lang, 35 Mann, 2 Diesel, 1 Elektromotor, 16 kts, 6 Bug-Torpedorohre 533 mm, Betriebstauchtiefe 300 m

Der Einladung nach Belgrad waren rund 200 Ubootfahrer aus 25 Nationen gefolgt. Unser sehr ansprechendes Tagungshotel lag unweit der Donau und fußläufig zur Stadtmitte. Bedauerlicherweise war die deutsche Gruppe sehr klein, aber auch andere Gründernationen der internationalen Treffen wie Frankreich und Italien waren nur mit wenigen Teilnehmern vertreten, da Serbien noch nicht wirklich als Reiseland bekannt ist. Belgrad ist eine der ältesten durchgehend besiedelten Orte in Europa, dementsprechend vielfältig sind die Sehenswürdigkeiten in Belgrad. In den Balkankriegen zwischen 1991 und 2001 spielte es als Sitz des serbischen Generalstabs eine bedeutende Rolle, und einige Schäden der NATO-Luftangriffe sind noch deutlich sichtbar. Das heutige Belgrad ist vor allem geprägt durch Dynamik und Umbruch – dadurch ergibt sich sowohl im Stadtbild als auch kulturell eine spannende Mischung. Hinzu kommt die einzigartige Lage direkt am Zusammenfluss von der Save in die Donau, die der Stadt auf ganz natürliche Weise eine hohe Lebensqualität verleiht – die Parks und das Ufer in Novi Beograd fungieren als die grüne Lunge Belgrads. Die Festung Kalemegdan ist eines der bedeutendsten Bauwerke und gleichzeitig das Wahrzeichen der Stadt.

Die Veranstalter boten über vier Tage hinweg ein interessantes und vielseitiges Programm mit durchgehend leckerer und überreichlicher Beköstigung sowie unbegrenzter Getränkevielfalt. Uns wurde die Historie Serbiens als altes Grenzland zwischen Orient und Abendland näher gebracht und die Schönheiten des Umlandes der Hauptstadt Belgrad gezeigt. Durchaus kritisch wurde auch die jüngere Geschichte der Balkankriege nicht ausgeklammert, in denen ja auch deutsche Soldaten vor allem im Rahmen der friedenssichernden Operationen auf dem Balkan (EUFOR, KFOR) im Einsatz waren und sind.

Auszug aus dem Programm

  • Dienstag, 22.05.2019
    • Willkommensabend im Hotel mit Buffet
  • Mittwoch, 23.05.2019
    • Feierliche Eröffnungszeremonie im Militärstützpunkt
    • Besichtigung der Festung Kalemegdan und Besuch Militärmuseums
    • Mittagessen in einem Hausboot auf der Donau
    • Transfer zum Hotel und Nachmittag zur freien Verfügung
  • Donnerstag, 24.05.2019
    • Busfahrt zum Ort Novi Sad und Besichtigung der Festung Petrovaradin sowie des zugehörigen Museums
    • Besuch des historischen Örtchens Sremski Karlovci, dem kulturellen, politischen und religiösen Zentrum des serbischen Volkes (Patriarchy palace, Ortodox treasury, the oldest Gymnasium, Wine cellar Bajilo)
    • Mittagessen in einem rustikalen Restaurant an der Donau
    • Abendessen in einem Restaurant an der Donau, anschließend Feuerwerk
  • Freitag, 24.05.2019
    • Besuch des Museums für Jugoslawische Geschichte (Titos Grabstätte)
    • Besuch der St. Sava Kathedrale, Chor-Vorführung
    • Besuch des Friendship Parks und Pflanzen eines Baumes
    • Mittagessen in einem Restaurant am Ada-See
    • Gala-Abend im Hotel mit Büffet
  • Samstag, 25.05.2019
    • Stadtrundfahrt
    • Busfahrt zum Berg Avala, Ehrenmal und Aussichtsturm
    • Bootsfahrt auf Donau und Save einschließlich Mittagessen
    • Transfer zum Hotel und Nachmittag zur freien Verfügung

Ausreichend Freiräume und Gelegenheiten zum Kennenlernen der anderen Teilnehmer, der verschiedenen Ubootfahrerverbände und ihrer Geschichten, Döntjes und sicherlich auch manchen Seemanngarns waren gegeben. Alte Bekanntschaften und Freundschaften wurden erneuert, neue Beziehungen wurden geknüpft. Höhepunkte waren sicherlich der Willkommensabend mit einer Vorstellung von Zeichnungen zu einem anlässlich des Treffens durchgeführten internationalen Uboot-Comic­-Wettbewerbs, das gemeinsame Pflanzen einer kleinen Platane in einem Erinnerungspark, ein für die Teilnehmer konzipiertes Feuerwerk über der Donau und die Abschluss-Gala mit Vorführungen und Tanz. Hier erfolgte auch die Übergabe der sogenannten "Ausrichter-Säule", einer Messingstatue mit aufgesetztem Uboot-Modell und den Inschriften aller durchgeführten Treffen. Im Gedenken an alle verstorbenen Kameraden wurde ein Kranz den Wellen der Donau übergeben. Das Treffen war rundherum ein Erfolg und bereitete viel Vergnügen.

Auf den neben dem allgemeinem Programm durchgeführten Sitzungen der Delegationsleiter wurden der Vorbereitungsstand des nächsten Treffens vom 11.- 15. Mai 2020 in Karlskrona / Schweden und der Planungsstand des übernächsten Treffens 2021 auf Kreta vorgestellt und diskutiert. Es lohnt sich teilzunehmen! Sobald die Anmeldeinformationen der Treffen vorliegen, informiert AUFTAUCHEN! wie immer unsere Mitglieder.

Das auf dem VDU-Delegiertentag beschlossene deutsche Angebot, das Treffen 2022 in Speyer durchzuführen, wurde vorgestellt. Dank der bereits erfolgten Vorbereitungen und detaillierten Planungen des Organisationsteams um den Regionalbeauftragten Südwest und Vorsitzenden der Ubootkameradschaft U-15 Jörg Wiest konnte eine Powerpoint-Präsentation mit klaren Vorstellungen zum Ablauf erfolgen. Das Angebot Montenegros, ein Treffen in Tivat zu organisieren, unterlag in einer Kampfabstimmung der 25 Delegierten. Vom 12. bis 16. Juni 2022 wird also das 59. Internationale Ubootfahrertreffen in Speyer rund um das Technik Museum und das Museumsboot U 9 stattfinden! Mit Sicherheit werden wir gute Gastgeber sein.

Schon jetzt ergeht der Appell an unsere Mitglieder, künftig zahlreicher an den internationalen Treffen teilzunehmen.

Michael Setzer

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