Verband Deutscher Ubootfahrer e.V.
50. Internationales Ubootfahrertreffen
50. Internationales Ubootfahrertreffen
in Catania, Italien
Ein Bericht von Jürgen Weber, Vorsitzender der Ubootkameradschaft München 1926 im VDU. Bilder: Copyright © 2013 Klaus Mattes, alle Rechte vorbehalten. Eine Bildergalerie über das Ubootfahrertreffen in Catania finden Sie auf der Internetseite der International Community of Submariners Associations.
Unser Jubiläumstreffen, das 50. Internationale Ubootfahrertreffen, fand vom 20. bis 24. Mai 2013 in Catania auf Sizilien statt. Besonders vor dem Hintergrund der ersten Kontaktaufnahme Anfang der 1960er Jahre ist festzustellen, dass dieses Treffen sich ebenso zum 50. Mal jährte wie der Elysée-Vertrag zwischen Frankreich und Deutschland – nur das die damaligen Ubootfahrer schneller waren als die Politiker.
Die italienischen Ubootfahrer, die keinen eigenständigen Verband haben, sind zusammengeschlossen im italienischen Marineverband Associazione Nazionale Marinai d’Italia (ANMI), deren Vorsitzender und Gastgeber des Treffens der Vizeadmiral a.D. Paolo Pagnottella, ein ehemaliger Ubootfahrer, ist. Insgesamt nahmen rund 300 Personen an diesem Treffen teil. Wir waren in zwei Hotels, die circa 400 m voneinander entfernt waren, untergebracht. Der VDU war vertreten durch seinen Geschäftsführer und Vorsitzenden der UK München 1926, Jürgen Weber, sowie Dr. Wolfgang und Dr. Helga Pohl (UK München 1926), dem Sprecher der Seehundfahrer und Mitglied der UK München 1926 Klaus Mattes mit Ehefrau Cobi, Heinz Thois (UK Kiel) mit seiner Schwester Erika Kohl und Helmut Römer (Einzelmitglied, ehemals UK Dresden). Unsere deutsche Delegation konnte mit Sicherheit zwei Besonderheiten für sich in Anspruch nehmen: Dr. Wolfgang Pohl, Jahrgang 1922, hat seit 1963 an fast allen internationalen Treffen der Ubootfahrer teilgenommen und Helmut Römer, Jahrgang 1921, war mit Sicherheit der älteste Teilnehmer, der zudem auch noch alleine an- und abreiste!
MONTAG, 20. MAI 2013: ANREISE - BEGRÜSSUNGSCOCKTAIL - ABENDESSE
Die Gäste wurden vom Flughafen Catania zu den Hotels gefahren, die beide direkt an der Steilküste lagen. Auch für Spätanreisende blieb genügend Zeit, sich für die Abendveranstaltung klar zu machen.
Wie in jedem Jahr waren Cocktailempfang und Abendveranstaltung von Wiedersehensfreude geprägt. Zu Beginn des im Hotel BAIA VERDE stattfindenden Abends wurde die offizielle Begrüßung durchgeführt, bei der wir leider erfahren mussten, dass Giuseppe Arena, langjähriger Vorsitzender der italienischen Ubootfahrer, wegen einer schweren Krankheit nicht am Treffen teilnehmen konnte. Ein kurzes Zusammentreffen aller Delegationsleiter diente der Weitergabe der neuesten Informationen zum Treffen und der Klärung dringender Fragen. Nach dem offiziellen Teil des Abends verteilten sich die Gruppen auf ihre beiden Hotelbars, um noch ausgedehnte Gespräche zu führen.
DIENSTAG, 21. MAI 2013: TAGESTOUR NACH SYRAKUS
Um 09:00 Uhr begann der touristische Teil mit einer Tagestour nach Syrakus, der einst größten und mächtigsten Stadt Siziliens. Hier besichtigten wir das bereits im 6. Jahrhundert vor Christi erbaute Teatro Greco (Griechisches Theater), heute ein Teil des Parco Archeologico della Napoli. Das war eine sehr interessante aber auch anstrengende Führung in dem riesigen Gelände!
Unsere italienischen Gastgeber überraschten uns dann im Gebiet um Augusta mit einem sehr ausgiebigen sizilianischen Mittagessen im großen Garten des Restaurants „a’Palumna“. Wir konnten nicht nur ein sehr typisches italienisches Essen genießen, sondern wurden auch noch mit Folklore verwöhnt und hatten Zeit, miteinander zu reden – einem sehr wichtigen Punkt auf den internationalen Treffen.
Am späten Nachmittag ging es dann zurück nach Catania. Die Delegationsleiter trafen sich um 18:30 Uhr und legten vor allem die nächsten Treffen fest: 2014 Athen / Griechenland, 2015 Portsmouth / Großbritannien, 2016 Pula / Kroatien, 2017 St. Petersburg / Russland.
Das letzte offizielle Ereignis war das ausgiebige Abendessen im Hotel. Wie üblich endete der Abend in der Hotellobby bzw. an der Bar.
MITTWOCH, 22. MAI 2013: TOUR ZUM ÄTNA UND NACH TAORMINA
An diesem Tag stand eine Tour zum Ätna auf dem Programm. Standardmäßig endete der Ausflug auf knapp 2.000 Meter Höhe am Crater Silvestri, einem der vielen kleineren und zum Glück momentan nicht aktiven Krater des Vulkans. Wer noch höher hinauswollte, hatte am Vorabend im Hotel eine Tour bis zum höchsten Krater des Ätna buchen können. Die Fahrt zum Krater war interessant und zum Teil atemberaubend; andererseits hatte man das Gefühl, durch eine Mondlandschaft zu reisen.
Am Crater Silvestri konnte jeder seinen Neigungen nachgehen: in einem der Cafés sitzen, kürzere oder längere Spaziergänge zu den Kratern machen oder Souvenirs einkaufen.
Nach dem wiederum sehr ausgiebigen Mittagessen ging es weiter in den alten Touristenort Taormina, der bereits seit dem 19. Jahrhundert als Urlaubsort bekannt ist. Auch hier war wieder ein griechisches Theater zu besichtigen – wenn man denn inmitten der Touristenströme einen Blick auf die alten Steine erheischen konnte. Nicht wenige von uns entschieden sich statt Teatro Greco für Trattoria Italiana. Der Ort selbst war schon sehenswert und bot aus seiner Hanglage (250 Metern über dem Meeresspiegel) einen schönen Ausblick auf die Küste und das Meer.
Gegen 20.00 Uhr waren wir dann in unseren Hotels zurück, genossen ein schönes landestypisches Abendessen und den netten Service an der Hotelbar.
DONNERSTAG, 23. MAI 2013: GEDENKFEIER - GALAABEND
Der Vormittag stand ganz im Zeichen des Gedenkens an die Gefallenen: Der erste Teil der Zeremonie fand am „Monumento ai Caduti del Mare“, dem Mahnmal aller ums Leben gekommenen zivilen und militärischen Seefahrer. Angetreten waren die nationalen Delegationsleiter in Begleitung eines Flaggenträgers mit der jeweiligen Nationalflagge sowie sofern vorhanden eines Flaggenträgers mit der Verbandsflagge. Neben hohen militärischen Gästen nahmen auch zivile Würdenträger wie die Präfektin der Provinz Catania, Dr. Francesca Cannizzo, an der Feierstunde teil. Nach der offiziellen Kranzniederlegung am Mahnmal hielten die nationalen Delegierten - in Begleitung der Flaggenträger - jeweils eine kurze Ansprache bzw. ein Gebet in ihrer Muttersprache, nachdem ein Marinemusikcorps die jeweilige Nationalhymne gespielt hatte. Während der Zeremonie stand das Uboot SALVATORE PELOSI (SAURO-Klasse) gut sichtbar in See.
Der zweite Teil der Gefallenenehrung fand auf See statt. Dazu wurden die Teilnehmer des Treffens mit Bussen in den Hafenbereich Catanias gefahren. Die Delegierten bestiegen dort ein Patrouillenboot der Küstenwache (Guardia Costiera), auf dem auch der Direttore Marittimo della Sicilia Orientale (Direktor der Maritimen Direktion Ostsizilien), Konteradmiral Domenico de Michele, mitfuhr. Vor dem Hafen fuhr das Küstenwachboot zum Uboot SALVATORE PELOSI und führte in dessen Nähe die Kranzniederlegung auf See durch. Anschließend ging es zurück in den Hafen von Catania.
Teilnehmer und Delegierte sahen sich dann auf zwei italienischen Patrouillenschiffen (OPV) der CASSIOPEA-Klasse wieder. Die dort servierten kühlen Getränke taten gut! Nach dem Cocktailempfang wurde das Buffet in den Hangars der Schiffe eröffnet. Auch hier erwarteten uns wieder köstliche Speisen!
Nachmittags kehrten wir in die Hotels zurück und hatten Zeit, Koffer zu packen und uns auf den Galaabend vorzubereiten, der im Hotel SHERATON stattfand und mit einem Cocktailempfang im Speisesaal begann. Danach ging es in den Festsaal, in dem eine Band für gute Stimmung sorgte und jede Menge Tänzerinnen und Tänzer anlockte.
Im Laufe des Abends wurden dann traditionell die Gastgeschenke an unsere Gastgeber übergeben; jeder Delegationsleiter erhielt von Paolo Pagnottella ein Wappen des italienischen Marineverbandes ANMI. Dann wurde traditionell die Säule, das Symbol des Treffens mit Messingschildern aller Treffen, an den nächsten Gastgeber überreicht: Unsere griechischen Freunde genossen die Zeremonie sehr. Sie erwarten ihre Gäste vom 28. Mai bis 1. Juni 2014 in Athen.
Am Abreisetag traf man relativ wenige Teilnehmer beim Frühstück. Einige waren bereits abgereist, andere waren noch auf ihren Zimmern. Auch die Organisation des Transports zum Flughafen funktionierte reibungslos. So bleibt unseren Gastgebern nur zu sagen: Mille grazie, cari amici d’ANMI!
Jürgen Weber
DONNERSTAG, 27. MAI 2010: ABREISETAG
Für Gäste mit späterer Abreise wurden noch interessante Touren gegen separate Bezahlung angeboten, die gerne angenommen wurden.
Fazit: Ein tolles Treffen, das alte Verbindungen festigte und neue entstehen ließ. Ein herzliches Dankeschön an unsere Freunde in Israel.
Jürgen Weber
Das Treffen der Delegationsleiter
beim 47. Internationalen Ubootfahrertreffen
Ein Bericht von Kapitän zur See a.D. Rupert Bischoff
Beim Treffen der Delegationsleiter, das diesmal von den israelischen Gastgebern unter Einhaltung strikter Diskussionsregeln geführt wurde, wurde bestätigt, dass die nächsten 2 Internationalen Ubootfahrertreffen – das 48. Treffen 23. – 27. Mai in Istanbul / Türkei und das 49. Treffen im Mai 2012 in Kiew / Ukraine – abgehalten werden.
Aus den Reihen der teilnehmenden Delegationen war schon vor dem Treffen der Delegationsleiter der Vorschlag gemacht worden, das 50. Treffen in einem der 2 Länder durchzuführen, die die ersten Treffen veranstaltet hatten: Frankreich und Deutschland.
In einem Gespräch mit dem Leiter der französischen Delegation, Jacques Blanc, regte ich an, das Treffen doch gemeinsam in Straßburg / Kehl durchzuführen. Der Vorschlag wurde in beiden Delegationen diskutiert und auch akzeptiert. Beim Treffen der Delegationsleiter bat dann Italien – übrigens zusammen mit Österreich das 3. und 4. Gründungsmitglied der Internationalen Ubootfahrertreffen - das 50. Treffen – wie schon 2009 angekündigt – ausrichten zu dürfen.
In einer kurzen Auszeit verständigten sich die Delegationsleiter Frankreichs und Deutschlands, zugunsten Italiens zu verzichten. Das 50. Treffen wird daher von Italien ausgerichtet; Ort und genauer Zeitraum werden im kommenden Jahr bekannt gegeben.
Rupert Bischoff