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Verband Deutscher Ubootfahrer e.V.

German Submariners Association

48. Internationales Ubootfahrertreffen

48. Internationales Ubootfahrertreffen
in Istanbul, Türkei

Ein Bericht von Jürgen Weber, Vorsitzender der Ubootkameradschaft München 1926 im VDU.  Bilder: Copyright © 2011, Jürgen Weber / Klaus Mattes, alle Rechte vorbehalten.  Eine Bildergalerie über das Ubootfahrertreffen in Istanbul finden Sie auf der Internetseite der International Community of Submariners Associations.


Das 48. Internationale Ubootfahrertreffen fand vom 23. bis 27. Mai 2011 in Istanbul und somit erstmals in der Türkei statt. Die türkischen Kameraden hatten - wie auch im Vorjahr die Israelis - eine Firma mit der Vorbereitung und Durchführung des Treffens beauftragt: Anmeldung und Bezahlung über eine Website, weiterer Informationsaustausch dann per E-Mail.

Insgesamt nahmen rund 240 Personen an diesem Treffen teil. Fast alle hatten das Grand Cevahir Hotel gebucht. Der VDU war vertreten durch den Vorsitzenden der UK München 1926 Jürgen Weber mit Ehefrau Gisela, Dr. Wolfgang und Dr. Helga Pohl (UK München 1926), dem Sprecher der Seehundfahrer und Mitglied der UK München 1926 Klaus Mattes mit Ehefrau Cobi, Wolfgang Wobschall mit Monika Baukus (Berlin) sowie Dieter Weber mit Katharina Levin. Dr. Pohl und Jürgen Weber waren somit die einzigen deutschen ehemaligen Ubootfahrer auf diesem Treffen.


MONTAG, 23. MAI 2011: ANREISE ♦ BEGRÜSSUNGSCOCKTAIL ♦ ABENDESSE

Die Gäste wurden vom internationalen Flughafen Atatürk in Istanbul ohne Zusatzkosten zum Hotel gefahren; für den 45 km entfernten Flughafen Sabiha Gökçen südlich des asiatischen Teils der Stadt wurde dieser Service nicht angeboten.

Cocktailempfang und Abendveranstaltung waren wie in jedem Jahr von Wiedersehensfreude geprägt. Im Verlauf des Abends wurde noch einmal eine offizielle Begrüßung durchgeführt, bei der jeder Delegationsleiter einige Worte zu den Anwesenden sprach.

Abschließend saßen wir noch in kleinen Gruppen in der Hotelbar.


DIENSTAG, 24. MAI 2011: BESICHTIGUNGEN ♦ HAGIA SOPHIA ♦ BLAUE MOSCHEE ♦ GRAND BAZAAR

Um 08:30 Uhr startete unsere Busflotte unter Führung eines Polizeiwagens, der uns vom Hotel gut durch den immensen Verkehr der 14 Millionen Einwohner zählenden Metropole zum Sultan-Achmed-Platz lotste.

Von hier aus besichtigten wir mit unserer Fremdenführerin zunächst die im 6. Jahrhundert n. Chr. als Krönungskirche der byzantinischen Kaiser erbaute Hagia Sophia. Später wurde diese Kirche als Moschee genutzt und ist heute ein Museum

Danach gingen wir nur wenige hundert Meter weiter zur Sultan-Achmed-Moschee, die  besser bekannt ist als Blaue Moschee. Sultan Achmed I. gab 1609 den Auftrag zum Bau dieser Moschee mit sechs Minaretten.

Im Anschluss an die Besichtigungen dieser beiden Sehenswürdigkeiten gingen wir wiederum nur eine kurze Strecke, um in Istanbuls Unterwelt abzutauchen. Die zwischen 532 und 542 von Kaiser Justinian erbaute Zisterne Yerebatan Sarnıcı war ebenfalls sehr beeindruckend. Sie ist 138 Meter lang, 65 Meter breit und fasste 80.000 Kubikmeter Trinkwasser.

Nach dem Mittagessen besuchten wir den im 15. Jahrhundert angelegten Grand Bazaar mit seinen rund 4.000 Geschäften auf 31 Hektar Grundfläche.  Es war ein Besuch, dessen Vielfalt an neuen Eindrücken kaum zu beschreiben ist, obwohl wir in den vorgesehenen 2,5 Stunden nur einen kleinen Teil dieses Geschäftsviertels gesehen hatten.

Um 18:00 Uhr waren wir wieder im Hotel. Die Abendveranstaltung musste extra gebucht und bezahlt werden: Abendessen, Bauchtanz und Unterhaltungsprogramm im bekannten Restaurant Kervansaray. Einige unserer deutschen Teilnehmer hatten diese Option gebucht und waren beeindruckt von dem schönen Abend.


MITTWOCH, 25. MAI 2011: MUSEEN ♦ TOPKAPI-PALAST ♦ BOSPORUSFAHRT

Um 08:30 Uhr brachen wir mit unserer Busflotte zur Besichtigung des Marinemuseums auf, das direkt am Bosporus gelegen ist. Das Museum beherbergt eine Vielzahl maritimer türkischer Kostbarkeiten, zeigt eindrucksvolle Schiffsmodelle und viele Ölgemälde mit maritimen Motiven. In 45 Minuten konnten wir uns lediglich einen oberflächlichen aber nachhaltigen Eindruck verschaffen.

Der nächste Höhepunkt war Nakkaştepe, ein Aussichtspunkt im asiatischen Teil der Stadt. Der Blick von der Bosporusbrücke, die wir auf unserer Reise nach Asien querten, war beeindruckend. Nakkaştepe bot eine eine imposante Aussicht auf die Brücke und den europäischen Teil Istanbuls.

Dann ging es zurück nach Europa. Ziel war wiederum der Sultan-Achmed-Platz, von dem aus wir einige Minuten zu Fuß zum Topkapı-Palast, dem Regierungssitz der osmanischen Sultane, gingen. Hier war ein enormer Besucherandrang, der unsere nächsten Programmpunkte mit Mittagessen und Besuch des Militärmuseums stark beeinträchtigte.

Höhepunkt unseres Besuchs im Militärmuseum sollte der Live-Auftritt einer Janitscharen-Militärkapelle sein. Obwohl wir verspätet zu diesem Konzert erschienen, war der Eindruck dieser Kapelle, deren Ursprung im 14. Jahrhundert liegt,  doch überwältigend.

Abschließend konnten wir uns noch einen Eindruck von den sehenswerten Exponaten dieses sehr modernen und trotzdem traditionell gestalteten Museums verschaffen.

ABENDLICHE FAHRT AUF DEM BOSPORUS

Um 17:00 Uhr waren wir dann wieder im Hotel, um uns für die Abendveranstaltung klarzumachen. Von 19:15 Uhr bis 22:45 Uhr genossen wir bei weiterhin sommerlichen Temperaturen eine sehr schöne Bootsfahrt auf dem Bosporus. Auch diese unvergesslichen Eindrücke sind kaum zu beschreiben. Wir hatten eine Menge Spaß und genossen gutes Essen ebenso wie den sehr schönen Ausblick auf Istanbul bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen.

Den Rest des Abends verbrachten wir nach unserer Rückkehr zum Hotel in der Bar bei netten Gesprächen und türkischem Bier.


DONNERSTAG, 26. MAI 2011: GÖLCÜK ♦ GEDENKFEIER ♦ GALAABEND

Im Vorfeld des Treffens hatte die Fahrt zum Marinestützpunkt Gölcük für Irritationen gesorgt, da sie nur für die Delegationsleiter geplant war. Nach vielen Protesten entschloss sich der türksche Ubootfahrerverband zu einer Programmänderung: Problemlos konnten wir beim Organisationsteam von kostenpflichtigen Programmpunkte zurücktreten, erhielten unser Geld zurück und nahmen an der kostenlosen Fahrt in das circa 140 km am Marmarameer gelegene Gölcük teil.

Die Fahrt zu diesem Marinestützpunkt begann um 07:30 Uhr. Nach 2 Stunden kamen wir im Marinestützpunkt Gölcük an und waren überwältigt, was die türkische Ubootflottille uns bot. Die Gedenkfeier am eigenen Ehrenmal war perfekt organisiert: Soldaten mit den einzelnen Nationalflaggen, Militärkapelle, Salutschützen etc. gaben der Gedenkstunde mit den Kurzansprachen aller Delegationsleiter eine sehr feierliche Note.

Nach der Gedenkfeier besichtigten wir die Ausstellungsräume der Ubootflottille und fuhren dann mit den Bussen zur Ubootpier. Hier erfolgte eine weitere Kranzniederlegung durch die Delegationsleiter. Danach konnten zwei Uboote besichtigt werden, das Stabsgebäude war für uns Besucher geöffnet und im Garten daneben wurden landesübliche Snacks und Getränke serviert. Hier bot sich auch die Gelegenheit des Gesprächs mit aktiven türkischen Ubootfahrern.

Die dritte Totenehrung an diesem Tag galt den Erdbebenopfern vom 17. August 1999. Allein in der Gegend in und um Gölcük waren etwa 20.000 Tote zu beklagen. Für die Opfer des Stützpunktes ist eine eigene Gedenkstätte errichtet worden, an der von den Delegationsleitern ein Kranz niedergelegt wurde.

Nach dem Mittagessen im Offizierheim kehrten wir nach Istanbul zurück. Es stand noch die Tagung der Delegationsleiter und der Galaabend auf dem Programm.

Der Galaabend fand im Hotel statt und begann mit einem Cocktailempfang. Für das musikalische Programm während des Galaabends sorgte eine wirklich gute Band, die zur Präsentation ihrer Fähigkeiten die übertrieben laut dargebotene Musik gerne etwas leiser hätte präsentieren können. Ansonsten war alles bestens: Essen, Getränke und Stimmung - es wurde auch reichlich getanzt.

Zwischenzeitlich gab Rearadmiral (ret.) Çetinkaya Apatay, der Vorsitzende des türkischen Ubootfahrerverbandes, den Delegationsleitern die Gelegenheit, ihre Gastgeschenke zu übergeben. Diese wiederum erhielten von ihm ein Modell des ersten türkischen Ubootes, das vor 125 Jahren in Dienst gestellt worden war.

Dann wurde traditionell die Säule an den nächsten Gastgeber überreicht: Der ukrainische Ubootfahrerverband wird das nächste Treffen im September 2012 ausrichten.


FREITAG, 27. MAI 2011: ABREISETAG

Am Abreisetag sah man nur wenige Teilnehmer beim Frühstück oder in der Hotellobby. Zu unterschiedlich waren die Abflugzeiten, die nur durch sehr rechtzeitige Abfahrt vom Hotel durch den kaum vorstellbaren Straßenverkehr Istanbuls eingehalten werden konnten.

Jürgen Weber

Bericht des Treffens der Delegationsleiter

Ein Bericht von Fregattenkapitän a.D. Jürgen Weber

Das Treffen der Delegationsleiter stand unter der Leitung von Çetinkaya Apatay. Er leitete die Sitzung, zu der einige Vertreter mit mehreren Personen erschienen, sehr kameradschaftlich und bestimmt.

Zunächst musste das Problem des 49. Treffen 21. – 23. September 2012 (Anreise am 20.09.2012, Abreise am 24.09.2012) in Kiew / Ukraine geklärt werden. Entgegen allen Absprachen hat der ukrainische Verband das Treffen von Mai auf September verschoben, weil im Mai 2012 in Kiew ein FIFA-Turnier stattfindet, das mit der Unterstützung des Militärs organisiert wird. Nach ausgiebiger Diskussion wurde der Termin gebilligt, weil das Treffen sonst ausfallen müsste.

Das 50. Internationale Ubootfahrertreffen wird vom italienischen Verband im Mai 2013 ausgerichtet. Ort und genauer Zeitraum werden erst im Februar nach Wechsel des Befehlshabers der Marine genannt, da die Marine diese Veranstaltung unterstützen wird und im gewissen Sinn ein Mitspracherecht bei der Ortswahl hat.

Für das Treffen 2014 war bereits in San Diego (2009) Griechenland nominiert worden. Nun trat Australien mit seiner Kandidatur anlässlich der 100 Jahrfeier seiner Ubootwaffe als Mitbewerber an. Eine längere Powerpointpräsentation des australischen Delegationsleiters wurde von Çetinkaya Apatay auf sechs Minuten begrenzt, dann erfolgte eine namentliche Abstimmung. Für Australien votierten sechs Delegationsleiter, ich sprach mich zusammen mit sieben anderen Delegationsleitern für Griechenland aus. Der griechische Delegierte gab darauf hin bekannt, dass das Treffen im Mai 2014 entweder in Athen oder auf Kreta stattfinden wird. Çetinkaya Apatay beendete dann nach insgesamt 70 Minuten die Besprechung.

Jürgen Weber

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