Verband Deutscher Ubootfahrer e.V.
46. Internationales Ubootfahrertreffen
46. Internationales Ubootfahrertreffen in San Diego, USA
Ein Bericht wurde Kapitän zur See a.D. Rupert Bischoff
BERICHT DES PRÄSIDENTEN VOM TREFFEN DER DELEGATIONSLEITER IN SAN DIEGO
Unter dem Vorsitz von Fred Wagner, dem Präsidenten des Amerikanischen Internationalen Ubootfahrerverbandes (ISA – USA), entschieden die Vertreter von 18 Nationen über die Durchführungsorte der nächsten internationalen Treffen. Folgende Nationen waren beim 46. Internationalen Ubootfahrertreffen vertreten:
Argentinien Australien Kanada Holland Frankreich Deutschland Griechenland Großbritannien Israel Italien Japan Norwegen Polen Russland Schweden Türkei Ukraine USA.
Leider kamen sowohl die Russen als auch die Ukrainer wieder mit mehreren Vertretern zu den Gesprächen während der einzige Vertreter Japans – Japan nahm übrigens das erste Mal an einem Treffen teil – verhindert war.
Das Fehlen von Dolmetschern – die russische Delegation hatte ihren eigenen Dolmetscher mitgebracht, wovon auch die Ukrainer profitierten – war sehr hinderlich für die Gesprächsführung und führte dazu, dass einige der Teilnehmer dem Verlauf der Diskussion nicht folgen konnten. Ohne weitere Diskussionen wurden die zwei nächsten Treffen endgültig festgelegt:
- 2010: 23. – 27. Mai in Netanya bei Haifa, Israel
- 2011: 23. – 27. Mai in Istanbul, Türkei
Für das Treffen im Jahre 2012 hatten sich Peru und die Ukraine als Gastgeber beworben. Da Peru nicht anwesend war- und keine weitere Nation sich um die Ausrichtung bewarb, wurde mit der Mehrzahl der Stimmen – bei mehreren Enthaltungen – für die Ukraine entschieden. Bei der vorangegangenen Diskussion wurde deutlich, dass einige Nationen nach dem Treffen 2004 in Odessa nicht schon wieder für die Ukraine stimmen wollten. Leider fand sich auf die Schnelle keine andere Nation. Sofort nach dem Delegiertentreffen legte Israel Einspruch gegen diesen Beschluss ein, denn die Ukrainer waren bei dem Treffen mit 2 verschiedenen Delegationen – eine aus Kiev und eine aus Odessa – vertreten, obwohl die Delegierten 2008 in Gdynia beschlossen hatten, dass jede Nation nur durch eine Delegation vertreten werden könne. Da die Delegation der Gastgeber (USA) sich nicht in der Lage sah, den Protest in einer erneuten Diskussion zu behandeln - Zeit dafür hätte man sicher finden können – ist über den Protest bis heute nicht entschieden worden.
Für die dann folgenden Treffen gibt es folgende Anwärter:
- 2013: Italien
- 2014: Griechenland
Eine endgültige Entscheidung darüber wird 2010 bzw. 2011 getroffen.
Rupert Bischoff
BERICHT VOM 46. INTERNATIONALEN UBOOTFAHRERTREFFEN IN SAN DIEGO 2009
California, wir kommen! Das Motto von hunderten, wenn nicht tausenden von Ubootfahrern, amerikanischen wie solchen aus mehr als einem Dutzend (18) verschiedener Länder, war dennoch allen gemeinsam. Das Town & Country Resort Hotel in San Diego war wohl zeitweise zur größten Ubootbasis der westlichen Hemisphäre geworden. “Ubootfahrer vereinigt Euch” oder “Macht Freundschaften und nicht Krieg” hätten ebenso als Motte herhalten können. Als ich gebeten wurde, den Bericht für den VDU, die deutsche Organisation der Ubootfahrer, zu verfassen, wurde ich spontan an ähnlich große Treffen erinnert, wie etwa das 25. Internationale Ubootfahrertreffen in Villingen (Upland) in Deutschland 1987, das auch nebenbei das zweite für den Berichterstatter war. Wenn nicht das subtropische Wetter mit dem strahlend hellen Sonnenschein und den Palmen gewesen wäre, das Ereignis hätte auch irgendwo in Europa stattgefunden haben können.
Die deutsche Delegation war leider eine der kleinsten seit langem aber dafür sehr wohl ausgewogen. Angeführt vom Präsidenten des VDU, KzSaD Rupert Bischoff und seiner Frau Christiane und begleitet von einem richtigen Veteranen der Ubootwaffe des 2. Weltkrieges, dem 87-jährigen Helmut Römer von der UK Dresden, ferner einem Veteranen der deutschen Nachkriegsmarine und ehemaligem Ubootskommandanten FKaD Jürgen Weber von der UK München und schließlich Klaus Mattes dem Sprecher der deutschen Klein-Ubootfahrerveteranen (Seehundfahrer) mit seiner Frau Cobi. Ergänzt und abgerundet wurde die kleine Gruppe durch den aktiven Kapitänleutnant Thomas Cornelius, zurzeit in einem Austauschprogamm beim ‘Naval Mine & Anti-Submarine Warfare Command” der US Navy in San Diego stationiert, begleitet von seiner reizenden Frau Harrit. So war Deutschland beinahe durch das vollständige Spektrum der Ubootinteressierten vertreten, mit Ausnahme der Ubootbauer.
Unsere Gastgeber bereiteten uns einen warmen Empfang (nicht nur wegen der herrschenden Temperaturen), was sich darin zeigte, dass Fred Wagner, der Präsident der amerikanischen internationalen Ubootfahrer Organisation und sein Stab praktisch überall zu finden waren. Das Programm, das den ausländischen Gästen eine Menge Möglichkeiten bot, nicht nur die Stadt San Diego zu erkunden, gab auch Raum, Kontakte zu mannigfaltigen Einrichtungen der Marine und des Marine-Corps zu knüpfen. So möchte ich versuchen, dem geneigten Leser dieses Artikels ein wenig zu vermitteln, welches die ‘High Lights’ in dem Programmablauf waren. Fred Wagner als der Präsident von ISA-USA und Ken Earls als Vorsitzender des 46. Congress-Kommittees hatten ein bemerkenswertes Programm aufgestellt, das die etwa 300 als internationale eingetragenen Teilnehmer auf Trab halten sollte.
Das Hotel, das “Town & Country Resort” stellte sich als tatsächlicher Erholungsort dar und stellte alle Gelegenheiten, um Kontakte zu knüpfen nicht nur unter den ausländischen sondern auch zu den zahlreichen amerikanischen Ubootfahrern aus allen Teilen des Landes, die hier Treffen verschiedener Verbände Kameradschaften und Bootsbesatzungen gleichzeitig abhielten. Dazu war ein spezieller Begegnungssaal eingerichtet worden der während der gesamten Dauer des Konvents für alle geöffnet war. Manch Ubootfahrer aus verschiedenen Ländern traf dort auf amerikanische Kameraden und umgekehrt. Tägliche Pendelverkehre nach zum Stadtkern von San Diego und der historischen “Old Town”, wie auch Besichtigungsrundfahrten wurden arrangiert.
Für einige der Besucher war es sicher eine neue Erfahrung, San Diego als eine der Pionierstädte des amerikanischen Westens bzw. des Süd-Westens kennenzulernen. Nicht wenige besuchten den berühmten Zoo von San Diego. Die offizielle Begrüßungsveranstaltung, gefolgt von einem wunderbaren Dinner, angeboten von den Gastgebern von ISA-USA, fand am zweiten Tag, am Dienstag, dem 8. September statt.
Am Mittwoch gab es ein schmackhaftes Mittagessen in der Messe einer Marineeinrichtung in Point Loma. Von der dortigen Terrasse und dem zugehörigen Strand aus konnte die traditionelle Überbordgabe des Kranzes beobachtet werden. Dies geschah von Bord eines historischen Schiffes, der Replika eines Topsegelschoners – eines Zoll- bzw. Küstenwacht-Kutters aus dem späten 19. Jahrhundert. Am gleichen Abend folgte eine interessante Besichtigung der berühmten Miramar Air Station des Marine-Corps und ein umfangreiches Grillfest mit Vorführungen von Squaredance auf dem Gelände des Offziersclubs. Am Donnerstag hatten die gewöhnlichen Teilnehmer frei und konnten tun und lassen, was sie wollten. Die Vorsitzenden und Präsidenten der teilnehmenden Ubootfahrerverbände traten dagegen offiziell zusammen, um Probleme und Pläne zu besprechen und über künftige Tagungsorte zu beschließen.
Der Freitag begann wiederum mit offiziellen Zusammenkünften. Am frühen Nachmittag kam man im großen Vortragssaal zusammen, um der traditionellen Zeremonie “Tolling The Boats” beizuwohnen. Der Tag ging schließlich angemessen zu Ende mit einer Cocktailparty auf dem Flugdeck des (Museums-) Flugzeugträgers USS Midway im Hafen von San Diego und dem formellen Galadinner auf dem Hangardeck des Schiffes. Mit der Übergabe der berühmten “Säule” and den Leiter der israelischen Delegation, der im Jahr 2010 Gastgeber des 47. Internationalen Ubootfahrertreffens sein wird, schloss ein großer Tag.
Am nächsten Morgen reisten die meisten ausländischen Teilnehmer in Richtung Heimat ab oder schlossen andere Vorhaben an. So auch der Berichterstatter, der mit seiner Frau zu einer Rundfahrt aufbrach, die sie zu bestimmten Zielen bringen sollte, die sie ziemlich genau vor dreißig Jahren schon einmal besucht hatten. Zum Schluß möchte der Berichterstatter seine Anerkennung und seinen Dank aussprechen, besonders unserem Freund Fred Wagner, den ich gleichzeitig bitten möchte, dies an seinen hervorragenden Stab weiterzuleiten. Ihr vollbrachtet Hervorragendes. Wir würden gerne einmal wiederkommen, wohl wissend, daß wir auf Freunde treffen werden.
Klaus Mattes, VDU